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Exakt acht Monate sind nun vergangen, seit Intel die Einführung von PCI-Express auf Motherboards eingeläutet hatte. Mit vielen technologischen Vorteilen versprach diese Technik den PCI-Bus abzulösen, aber auch das absehbare Ende von AGP-Grafikkarten darzustellen. Während sich Erweiterungskarten für Computer-Systeme derzeit jedoch weiterhin ausschließlich PCI-basierend auf dem Markt finden und PCIe-Umsetzungen nicht anzutreffen sind, buhlen derzeit die Steckkarten für den PEG (PCI-Express for Graphics) Slot schon um die Gunst der Käufer.
Der Umstand, dass die aktuellen Grafikchips der Hersteller ATI und NVIDIA, welche ein gesundes Preis-/Leistungsverhältnis bieten, als PCIe-Versionen besser verfügbar sind, wenn nicht sogar ausschließlich in solcher Ausführung erhältlich sind, reizt heute doch einige Anwender zum Switch auf PCI-Express. Nimmt man sich ATIs X700 und X800 Modelle, so gibt es diese bislang nur mit einem PCIe Interface. NVIDIAs GeForce 6600 Modelle sind zwar ebenfalls reinrassige PCIe-Chips, allerdings mittels Einsatz eines Bridge-Chips auch als AGP-Varianten erhältlich.
Im Falle der NVIDIA Top-Modelle mit Namen GeForce 6800GT und Ultra verhält es sich exakt umgekehrt. Diese AGP-Chips benötigen zum Einsatz auf PCI-Express Platinen ebenfalls einen Bridge-Chip und diese Karten werden nun in größeren Stückzahlen auch erstmals im Januar bis Februar des Jahres bei den Grafikkartenherstellern erwartet. Bei ATI, welche weiterhin deutlich auf den Boom von PCI-Express setzen, fehlt es bislang noch an einem solchen "Übersetzer", um AGP-Modelle anbieten zu können.
Nachdem nun auch NVIDIA mit ihrer nForce4-Plattform dem AMD Lager erste Möglichkeiten zum Switch auf die neuen Grafikkarten bietet, steigt das Interesse an PCI-Express basierenden Grafikkarten weiter an. Das OEM-Geschäft mit Intel-basierenden Sockel 775 Platinen und PCIe-Support hat längst begonnen und mit ATIs Radeon Xpress-Chipsätzen findet sich ein weiterer Anbieter für entsprechende Plattformen am Markt. Auf real kaufbare VIA Lösungen wartet man dagegen weiterhin.
Aus unserer Sicht ist es an der Zeit, sich aktuelle Angebote aus dem Segment der PCI-Express Grafikkarten aus der Nähe anzuschauen und zu präsentieren. Ein erstes finales Produkt für diesen Steckplatz zeigten wir bereits mit dem Artikel zur ASUS Extreme N6600GT. Heute steigen wir mit acht Testkandidaten etwas umfangreicher ein.
Unser Augenmerk wird sich dabei aber verstärkt auf Dinge des alltäglichen Einsatzes richten und nicht nur auf die Leistung der Testkandidaten in Benchmarks. Natürlich, keine Frage, eben die Leistung ist natürlich auch sehr entscheidend für den potentiellen Käufer, denn das Haupteinsatzgebiet der aufgelisteten Karten dürfte mit Sicherheit im Spielebereich anzusiedeln sein. Aber dennoch sind Punkte wie Kompatibilität oder Lautstärke für viele sicherlich ebenfalls ein wesentliches Kaufkriterium.