Die Pentium 4 6xx Familie
Bereits mit der Einf黨rung des Pentium 4 570J, welcher auf dem aktuellen Prescott E0-Stepping aufsetzte, hatte Intel seinen Desktop-Prozessor nicht nur um eine Taktsteigerung bereichert, sondern auch noch einige neue Features implementiert. Enhanced Halt State (C1E), Thermal Monitoring 2 und Execute Disable (XD) Bit standen auf der neuen Funktionsliste und stellten nur einen ersten Schritt dar. Die heute eingef黨rten Pentium 4 6xx Modelle bauen grundlegend auf dieser Featureliste auf, erweiten sie allerdings.
Nicht mehr wirklich frisch, dennoch ab sofort bei den Pentium 4 6xx Modellen an Board ist Intels EM64T. Da Intels EM64T softwarekompatibel zu AMDs x86-64 Erweiterungen im Opteron und Athlon64 ist, verweisen wir an dieser Stelle auf unsere damalige Schilderung der Technologie, die hier nachzulesen ist. Nat黵lich liegen diese Architekturerweiterungen in den neuen Pentium 4 Prozessoren bis zum Erscheinen eines entsprechenden Betriebssystems seitens Microsoft wohl in der Mehrzahl der F鋖le ebenso brach wie die in AMDs Prozessorreihen, da bislang nur das vom Marktanteil kleine Linux und eine Betaversion von Windows XP 64-Bit in der Lage ist, diese zu nutzen.
Zum Thema 64-Bit und EM64T ist zu erw鋒nen, dass Intel diese Technologie k黱ftig auch in alle 5xx Modelle der Pentium 4 Prozessoren integrieren wird. Diese Prozessoren lassen sich dann an einer modifizierten Modell-Nummer erkennen, denn sie werden eine "1" als Endung tragen (z.B. Pentium 4 561). Damit wird diese Funktion, verst鋘dlicherweise, kein Alleinstellungsmerkmal der 6xx Serie.
Neu bei den Pentium 4 Desktop-Prozessoren ist ab heute dann auch Intels Enhanced Intel Speedstep Technologie (EIST), eine Abwandlung der Speedstep Technologie, die Intel schon seit langem im Notebook-Segment verwendet. Mittels EIST passt die CPU, wie wir das von Intels Notebook-Prozessoren gewohnt sind, ihren Arbeitstakt an die Auslastung an, und hilft so den Energieverbrauch zu senken. Die Steuerung erfolgt hierbei durch das Betriebssystem, das via ACPI die Frequenzwechsel initiiert.
Doch ganz entgegen der vielen, teils tief hinabreichenden Stufen bei den Mobile-CPUs, setzt Intel als tiefsten Takt bei den Desktop-Modellen 2,8 GHz fest - entsprechend dem CPU-Multiplikator 14 - m鰃licherweise ein Grund, warum es kein 2,8 GHz Modelle (14 x 200 MHz) in der 6xx Serie gibt.
Warum der Hersteller hier nicht in tiefere Regionen, wie beispielsweise 1 GHz Takt, hinabsteigt, scheint vom "Kosten-/Nutzen-Faktor" abh鋘gig zu sein. Intel erkl鋜te uns gegen黚er, dass man in eigenen Tests festgestellt habe, dass die Energieeinsparungen und Temperatursenkungen, welche wirkliche Relevanz besitzen, im "oberen Taktdrittel" erzielt werden. Darunter sei der Nutzen nicht mehr effektiv genug.
Der P4 3,73 Extreme Edition
Die bisherigen, auf dem 130nm-Northwood basierenden (besser gesagt Gallatin-basierenden), Extreme Editions verf黦ten neben 512kB 2nd Level Cache zus鋞zlich 黚er 2MB 3rd-Level Cache, der sie von den "einfachen" Pentium 4s unterschied. Dazu f黨rte Intel mit dem 3,46 GHz EE auch einen FSB1066 ein, welcher ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu den "黚lichen" Desktop-Prozessoren darstellte, die lediglich mit einem FSB800 arbeiten.
So mag der eine oder andere heute die Stirn runzeln, wenn er in vorstehender Tabelle erkennt, dass wir es mit dem heute pr鋝entierten 3,73 GHz EE prinzipiell mit einem Prescott-Kern, jedoch mit FSB1066 zu tun haben. Der hier zum Einsatz kommende CPU-Kern ist ansonsten praktisch identisch zu den heute vorgestellten Pentium 4 6xx Desktop-Modellen.
Nun sollte man das Fehlen des L3-Cache beim Extreme Edition prinzipiell nicht 黚erbewerten. Besagter Level3-Cache war kein exklusiver Cache, was bedeutet, dass die Daten aus L1 und L2 Cache zus鋞zlich noch einmal im L3 Cache gespiegelt werden mussten. Dadurch blieb den bisherigen "Gallatin-EE" also kein gesamt Cache von 2568 KB, sondern eben nur 2 MB. Dennoch gab es durchaus einige Situationen, in welchen der aus dem Serverbereich entsprungene Prozessor doch deutlich Punkten konnte. Und eben im Desktop-Bereich gab es j黱gst dann auch Applikationen, in welchen sich der Bolide gegen die hoch gez點hteten Modelle 5xx mit 3,6 oder 3,8 GHz auch schwer tat.
Der Switch auf einen Prescott-Kern war f黵 Intel also durchaus naheliegend. Einerseits konnte man sich der aktuellen 90nm Fertigung bedienen, andererseits bedurfte es keiner Neuentwicklung oder gar Anpassung eines "externen" Prozessors auf den Desktop. In beiden F鋖len stellt dies auch aus kaufm鋘nischen Gesichtspunkten einen sinnvollen Schritt dar.
Damit darf man dann aber letztlich doch ein wenig die Nase r黰pfen, denn der Preis f黵 den neuen 3,73EE bleibt leider auch "extreme expensive" bei 999 US-Dollar bestehen und daf黵, dass man verglichen zum P4 6xx lediglich einen FSB1066 erh鋖t, ist dies arg wenig. Noch 鋜ger wird die Betrachtung, wenn man bedenkt, dass diese EE-Versionen auch nicht 黚er die Features C1E der P4 5xx Modelle im E0-Step, oder aber EIST der aktuellen P4 6xx Modelle verf黦en.
Beides f黨ren wir auf den vorhandenen FSB1066 zur點k. Beim C1E, als auch beim EIST, verwendet Intel den CPU-Multiplikator 14, um die Prozessoren in einen minimalen Energiesparmode zu versetzen - der FrontSideBus (FSB) wird zu keinem Zeitpunkt angetastet. Beim 3,73 EE ist dieser Multiplikator allerdings bereits CPU-Default (14 x 266 MHz = 3,73 GHz). Somit k鰊nte Intel allenfalls 黚er den FSB den Takt zur點kfahren, und dies scheint nicht m鰃lich oder nicht gewollt zu sein.
Bleibt uns an dieser Stelle noch abschlie遝nd der Hinweis, dass es dann wohl in K黵ze jede Menge "Extreme Edition-Fahrer" in der OC-Szene geben wird, denn bei den 6xx Modellen ist durch EIST der Prozessor beim 14er Multiplikator (vermutlich auch noch bei weiteren bis zum CPU-eigenen) freigeschaltet. Das Hochtreiben des FSB d黵fte letztlich nur noch ein Klacks sein. Und damit ist ab heute der Pentium 4 Extreme Editon eben kein eigener Prozessor-Kern mehr und verliert ein wenig seines "extremen Flairs" - halt abgesehen vom Preis ;)).