Praxis: Sonstiges
Aus den weiteren praktischen Bereichen können wir noch über Intels Enhanced Speedstepp Technologie (EIST) berichten. Wer bereits einmal mit einem Pentium-M Notebook gearbeitet hat, der hat womöglich bemerkt, dass Intels dortige Speedstep Technologie sehr fein abgestimmt ist und viele, auch kleine Zwischenstufen besitzt.
Zur Aktivierung der Funktion bedarf es im Prinzip lediglich der Zuschaltung der Option im BIOS-Men? sowie das Umschalten der Windows-Energieoptionen von "Desktop-Betrieb" auf "minimaler Energieverbrauch". Ab diesem Moment tritt Speedstep dann in Aktion. Spezielle CPU Treiber wie bei AMDs Cool'n'Quiet sind nicht erforderlich. Allerdings stellt die kleinste Taktstufe bei EIST, wie in vorangegangenen Kapiteln schon berichtet, 2,8 GHz dar. Von diesem Multiplikator (14) aus, skaliert die CPU dann, je nach Lastanforderung, in 200 MHz Schritten nach oben, bis zum CPU eigenen Multiplikator.
Beim heutigen Testkandidaten Pentium 4 660 stehen somit die Taktstufen 2,8 - 3,0 - 3,2 - 3,4 und 3,6 GHz zur Verfügung. Die derzeitigen Freeware Utilities sind noch nicht in der Lage, die einzelnen Taktstufen im Betrieb anzuzeigen. Ein Intel-eigenes, nicht öffentlich zugängliches Tool attestierte uns aber den reibungslosen Betrieb.
Anders als bei AMDs Stromsparvariante veranlasst EIST nicht schon bei einigermaßen anspruchsvollen Rechenoperationen, die CPU auf volle Leistung zu gehen. Das hat zur Folge, dass wir in einigen Benchmarktests bei aktiviertem EIST einen Rückgang der Leistung feststellen konnten. Während ein SiSoft Prozessorbenchmark praktisch identische Werte zeigte, dauerte ein Packvorgang mittels WinAce fünf Sekunden länger. Selbst in Spielebenchmarks unter hoher Auflösung konnte man feststellen, dass die Speedstep Technologie am werkeln war. Zwar äußerte sich dies dort lediglich in Bereichen von etwa einem Frame pro Sekunde, was praktisch also nicht spürbar ist, allerdings stellt sich die Frage, ob Intels "Justierung" nicht etwas zu fein vorgenommen wurde.
Sicherlich wird sich EIST im Dauereinsatz positiv auf den Stromverbrauch auswirken, verglichen zu Prozessoren ohne dieses Merkmal, dennoch drängt sich schon ein wenig die Frage auf, ob EIST im praktischen Einsatz Leistungsmerkmale wie den gesteigerten Cache wieder ausgleicht. Im direkten Vergleich zu einem 560er Prozessor hatte es zumindest diesen Eindruck.
Bleibt abschließend in diesem Kapitel noch Intels EM64T zu erwähnen, zu dessen Nutzen wir aus der Praxis noch nicht berichten können. In Ermangelung einer finalen Version von Windows XP 64-Bit hielten wir entsprechende Tests für nicht repräsentativ und etwaig angetroffene Vor- oder Nachteile bei jetzigen Tests könnten sich mit einer finalen Version des Betriebssystems schon wieder völlig anders darstellen.
Overclocking
Da wir die Übertaktungstests dieser Sockel 775 Prozessoren ebenfalls wieder auf Intels eigenem Desktop Motherboard, dem D925XECV2 vorgenommen haben, sind die Möglichkeiten des Übertaktens auf die Optionen der Hauptplatine beschränkt. Spannungserhöhungen für die CPUs werden hier nicht geboten und sind aus unserer Sicht auch nicht zwingend nötig, wie sich nachfolgend zeigen wird.
Übertakten über den FSB ermöglicht Intel durch seinen BurnIn-Mode im BIOS. In der Enhanced Variante, bietet der Hersteller bis zu 10% Zugabe auf den FrontSideBus. Bei dem P4 660 mit FSB800 führte die Wahl der +10% Option allerdings zu einer Zugabe von 13,3%.
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Beim 3,73 GHz Extreme Edition mit FSB1066 führte die 10% Zugabe dann auch zu diesem Ergebnis in der Praxis.
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Immerhin war es bei beiden Kandidaten ohne Spannungszugabe möglich, den Takt auf ca. 4,1 GHz zu steigern - dies absolut stabil.