Fazit
Unser Test zeigt ein gespaltenes Bild. Man kann seine neue Wunsch-Grafikkarte sozusagen anhand seiner Lieblingsspiele kaufen. Bei manchen Benchmarks liegt ATI mit der X800XT klar vorne, bei anderen siegt NVIDIA. Eine klare Empfehlung kann man deshalb wohl nicht abgeben. Die Grundsatzentscheidung ATI oder NVIDIA fällt wohl auch aufgrund des Spielespektrums in unserem Test zu Gunsten ATIs aus. In den meisten Benchmarks zeigte sich die X800XT im Vorteil. Synthetische Grafikbenchmarks hatte sie genau so in der Tasche wie UT2004 und Half Life 2. Call of Duty, der als Quake 3 Ableger eigentlich eher CPU limitiert ist, aber von der enormen Füllrate der 6800 Serie lebt, schlägt sich ins NVIDIA Lager, ebenso wie Doom 3.
Die kleinste Version der GeForce 6800 Serie ist für alle die interessant, die zwar die aktuelle Spielegeneration aka Doom 3 und Co. spielen wollen, aber deren Geldbeutel keine größeren Sprünge zulässt. Man kommt hier durchaus auf seine Kosten, muss jedoch beachten, dass man nicht zu derbe am Schiebregler der Auflösung und Filtermodi drehen darf. Mit Preisen zwischen 250 und 290 Euro sind die 128 MB Versionen der 6800er Karten zwar noch immer nicht als Schnäppchen zu sehen, rangieren aber weiterhin deutlich unter den 256 MB GT und Ultra Modellen.
Zwischen 390 und 420 Euro werden dagegen immerhin für eine GeForce 6800 GT und zwischen 490 und 530 Euro für eine GeForce 6800 Ultra fällig. Damit entscheidet sich der Vergleich Preis/Leistung der GeForce 6800 GT zur Ultra Version wohl eher deutlich in Richtung GeForce 6800 GT. Die Radeon X800 XT Karte des Tests wird zurzeit ebenfalls zwischen 490 und 520 Euro gehandelt.
Mit Ausnahme der regulären 6800er Modelle haben die HighEnd Modelle jedoch alle eines gemeinsam: Eine schlechte Verfügbarkeit. Radeon X800 XT basierte Karten sind im Moment so gut wie nicht mehr zu bekommen. Sämtliche Versandhändler und die einschlägigen Münchner Adressen geben alle nur eine mindestens zweiwöchige Lieferzeit an. Dies liegt zum einen an der "Weihnachtssituation", aber auch am Halbleiterengpass der vergangenen Wochen. Nicht viel besser sieht dies bei den GeForce 6800 GT und Ultra Modellen aus. Man findet zwar partiell lieferbare Angebote, allerdings darf man sich nicht auf einen bestimmten Hersteller eingeschossen haben, sondern muss nehmen, was eben verfügbar ist.
Schaut man sich die Betriebslautstärken der heute vorgestellten Karten an, so hat ebenfalls keiner der Top-Kandidaten wirklich die Nase vorn. Zwischen ihnen liegen meist nur feine Unterschiede. Erfreulich ist, dass alle Testkandidaten über ein interessantes Pluspaket verfügen, das eigentlich immer einen oder sogar zwei Perlen enthält. Der Trend geht mittlerweile dazu, mindestens ein Hammerspiel mit der Grafikkarte zu bundlen. Das leicht schief gelaufene Beispiel Half Life 2 spiegelt wieder, was so langsam Normalität wird: Ein brandaktuelles oder noch heißes Eisen im Bundle kurbelt den Verkauf an. Sicherlich hat der Kunde dadurch keinen Nachteil, solange das beworbene Bonbon dann auch erhältlich ist.
[md] 30. Dezember 2004
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